Die Meinungen zur Dokumentation in Softwareprojekten können weit auseinandergehen. Während sich der eine Entwickler über mangelnde Dokumentation und schlechte Auffindbarkeit der benötigten Informationen beschwert, lässt sich gleichzeitig ein anderer Entwickler darüber aus, wie viel „Waste“ in Form von Dokumenten erzeugt wird und wie sehr dies von der eigentlichen Arbeit abhält.

Beide Sichtweisen sind sicherlich jedem schon einmal begegnet. Sie scheinen beide prinzipiell richtig und durchaus nachvollziehbar zu sein. Und genau das wirft die Frage auf: Wie findet man das richtige Maß an Dokumentation?

Man müsste nur einmal eine so geniale Idee haben wie Larry Page (Google), Jack Dorsey (Twitter), oder Pierre Omidyar (eBay). Man hätte für Lebzeiten ausgesorgt! – Oder etwa nicht?

Vielleicht hatten Sie selbst schon einmal eine Idee. Was war das für eine Idee? Erinnern sie sich einmal zurück. Wie fanden Sie selbst Ihre Idee? Und wie würden sie reagieren, wenn ich Ihnen sage, dass Ihre Idee vermutlich nichts wert ist, nicht einmal genial ist und zudem andere diese auch schon hatten? – Sie wären entrüstet, geben Sie es ruhig zu. Wieso Ideen wertlos sind und man sie trotzdem nicht wegwerfen sollte, lesen Sie hier.

Entwicklerteams stehen am Anfang vor der Frage nach dem Prozess. „Scrum“ ist da meist die reflexartige Antwort. Doch das reicht bei weitem nicht. Vor allem nicht, wie es meistens eingesetzt wird. Selbst Team, die nicht am Anfang stehen ringen oft mit ihrem eigenen Prozess. Anfangs scheint alles OK, doch schon bald zeichnen sich Reibungspunkte ab. Ist es überhaupt möglich einen Prozess zu schaffen, der die ganze Vielfalt einfängt oder kämpft man hier eher auf einem verlorenen Posten?

Man muss nur eine gute Idee haben. Dann wird man reich. Je genialer und revolutionärer sie ist, umso reicher wird man. Wer wünscht sich nicht, selbst mal eine Idee wie „Twiter“ oder „Facebook“ gehabt zu haben? Die Goldgräberstimmung nach der „einen großen Idee“ hält weiter an.

Der Mythos der genialen Idee hat in unserer Kommunikation einen festen Platz bekommen. Doch die motivierende Wirkung ist trügerisch. Anstatt zu helfen, hält uns dieser Mythos eher davon ab, Erfolg mit einer eigenen Idee zu haben …

„Ich kann so nicht effizient arbeiten!“ – Prozesse sind „Waste“ und unagil.

Wie man Prozesse gestaltet, damit sie akzeptiert werden können und nicht veraltet wirken, ist kein Geheimnis, sondern einfacher umzusetzen, als man denkt.